Bei der Freigabe eines neuen Lieferanten sollte man sich dessen Produktionsstätte mindestens einmal vor Ort angesehen haben. Umfang und Tiefe eines Produktaudits können dabei entsprechend der Anforderungen variieren, im Kern geht es aber stets darum, ob die Produktionsmethoden geeignet sind, die Produkte regelmäßig mit den gewünschten Eigenschaften herzustellen, ob die Qualitätssicherung sicher alle möglichen Fehler aufdeckt, ob das zuständige Personal dazu hinreichend befähigt ist und ob die betreffenden Dokumente lückenlos belegen, dass die Qualitätssicherungsmethoden korrekt angewendet werden.
Gerade bei Getrieben gibt es in der Auslegung eine Reihe von Parametern, die unmittelbar Bezug auf die Fertigungsverfahren nehmen. So kann z. B. eine optimierte Ritzelkorrektur dazu führen, dass der vorhandene Bauraum besser ausgenutzt und die Teile deutlich kleiner dimensioniert werden können. Wenn man die Berechnungen dementsprechend durchführt, ist es allerdings erforderlich, eine derartige Geometrie auszulegen, zu fertigen und zu prüfen – genau dieses ist im Audit zu untersuchen.
Ähnlich verhält es sich mit Schweißkonstruktionen, z. B. für Getriebegehäuse. Je nach Prüfverfahren oder nachfolgender Wärmebehandlung ggf. höhere Festigkeitswerte in der Berechnung angesetzt werden. Auch hier geht es im Audit darum, die Konsistenz zwischen Auslegung, Fertigung und Prüfung festzustellen.